Behördendschungel

Ich weiß ja nicht wie es da allen anderen Menschen mit Beeinträchtigung geht, aber manchmal könnte man echt glauben, man sei der 1. Mensch, der jemals einen Inkompletten Querschnitt erlitten hat und nun das aller erste mal die Behörden mit so einer Diagnose konfrontiert.

Manche Begutachtung erscheint mehr Schickane als alles andere. Wenn dich jemand befunden soll, der sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hat, deine Diagnose und die damit verbunde Einschränkung kennt! Man glaubt so vieles, dass man als logisch voraussetzt, aber ich wurde schon des öfteren eines andern belehrt!

Irgendwann wird einem das alles echt zu blöd! Wenn man anscheinend nicht in der "glücklichen Lage" ist, und einen Arbeitsunfall hatte, dann sieht es in diesem System nicht gerade rosig aus! Für alles, braucht man einen extra Antrag, eine extra Behörde - die einem sowieso alles zuerest einmal ablehen und man muss in dieser Gesellschaft sehr beharrlich sein um zu seinem Recht zu kommen! Und anscheinend reicht es völlig aus, 100 Meter (völlig erschöpft) gehen zu können, mehr braucht man nun wirklich nicht zum Leben! Da ist man nun wirklich kein aktiver Rollstuhlfahrer! Auch wenn man sich die Wohnung nicht mehr selber putzen kann, jemanden braucht der einem die Einkäufe hoch bringt - Nein, selbstständig genug! Und, jetzt mal im Ernst, hätte ich keine Einschränkung, ich würde keinen Cent aus dem System wollen, nein, könnte ich mir meine Gesundheit zurück kaufen, ich würde es tun !!!

Anträge dauern oft viele Monate, Monate in denen man in der Luft hängt und man nicht weiß, wie es weiter geht!

 

Anträge: 

Juni 2019 Behintertenausweis beantragt - erhalten Ende September 2019 

2020 - unbefristet genehmigt mit 90%Behinderung

Juni 2019 Pflegegeld beantragt - September 2019 abgelehnt - im Klageverfahren,

2020 Pflegestufe 3 genehmigt - Wiederbegutachtung im September 2022 - aufs Ergebnis warte ich noch

Jänner 2023 - Pflegegeld Stufe 3 (Diagnosebezogenes Pflegegeld)

Oktober 2019 Arbeitsunfähigkeitspension/Rehageld - August 2020 abgelehnt - im Klageverfahren - 26.11.2020 Klage erfolgreich - Rehageld rückwirkend ab 1.11.2019! Bin jetzt in der Arbeitsunfähigkeitspension. 

 

November 2020 erneutes Gutachten auf der PVA - die Untersuchung mehr als fragwürdig! ( Wie viele Finger sehen Sie? Was sehen Sie außerhalb des Fensters? - wusste gar nicht, dass ich auch ein SchädelHirntrauma hatte) Aber durch diesen Amtsschimmel muss man immer und immer wieder durch! Aber tata, der Gutachter glaubt jetzt auch, dass mein Zustand sich wohl nicht mehr ändern wird - ach was!

Jetzt wurde mir dann doch die Arbeitsunfähigkeitspension gewährt. 

 

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Also viel Zeit einplanen!!!!

1.12.2020

Es gibt es sie doch, die kleinen Weihnachtswunder!! Den Lichtblick am Ende des Tunnels! Nach wirklich, wirklich langer Zeit, eine Zeit voller Zermürbung, Ängsten und vielen Zweifeln, endlich eine positive Nachricht in dem ganzen Behördenwahnsinn! Mir wurde nun endlich das Rehageld gerichtlich zugesprochen! Rückwirkend mit 1.11.2019.

9.September 2020

Bis zum heutigen Datum habe ich 2 Klagen gegen die PVA laufen: 1. Pflegegeld, 2. Arbeitsunfähigkeit/Rehageld - doch leider noch immer nichts neues, die Verhandlung vom Pflegegeld war im Juni und bis heute habe ich noch nicht einmal einen Termin für das gerichtliche Neurogutachten und für die Arbeitsunfähigkeitspension habe ich die Klage eingereicht - noch keine Rückmeldung vom Gericht - wahrscheinlich noch Sommerpause. Jetzt ist mein Unfall 1,5 Jahre aus, da könnte man doch meinen die Mühlen könnten sich schon etwas bewegen, falsch! Verdammt viel Sand im Getriebe!

Und bei der Krankenversicherung wird seit 9.7.2020 geprüft ob es sich vielleicht doch um einen Arbeitsunfall handelt oder nicht. Habe heute mal nachgefragt, wann denn diese Ausschusssitzung im September sei? Antwort: Mein Akt ist bei der Rechtsanwältin, sie ist noch nicht fertig mit der Überprüfung, nächste Woche wäre die Sitzung, aber das wird sich nicht mehr ausgehen, die nächste Sitzung ist dann im Oktober oder November. pffff, was soll man da noch sagen?

4.August 2020

Heute kam der Bescheid von der PVA wegen der Arbeitsunfähigkeitspension/Rehageld - alles wurde ABGELEHNT!! Laut denen habe ich nichts! Keine Einschränkung, bin wieder voll arbeitsfähig, ohne wenn und aber!

Wie kann man das verstehen? Keine Rehamaßnahmen sind notwendig - interessant, was habe ich dann die letzten 16 Monate blos mit meiner Zeit gemacht gemacht? Ganz ehrlich, das ist doch mehr als fragwürdig, wer sitzt denn da? Welcher Mediziner entscheidet denn so etwas? Eigentlich gehören die dann wegen psychischem Terror verklagt! Sitzt da jemand mit einem Glücksrad und entscheidet dann was mit einem geschieht. Ich bin ja wirklich nicht leicht klein zu kriegen, aber das haut selbst mich irgendwann um. Und selbstverständlich fährt man zum Spaß mit dem Rollstuhl herum, ich hab ja sonst keine besseren Hobbies gefunden🤦. Und man deckt sich ja auch völlig umsonst mit diversen Sanitärbedarf (Duschklappsitz, Badhocker, Fußschiene, umgebautes Auto, Elektrisches Vorspannrad,...) ein🤔 Sicher nicht aus Jux und Jugendlichen Leichtsinn! 

Sicher, wir haben an und für sich ein gutes Sozialsystem, aber nur, wenn man nichts schweres hat! Wenn es ans Eingemachte geht, fällt man plötzlich durch den Rost - mehr als fragwürdig!